Was in einer Autowaschanlage vor sich geht, entspringt nur meiner Vorstellungskraft: Grosse Reinigungsbürsten mühen sich mit viel Nass am Fahrzeug ab, danach wedeln irgendwelche hängenden Lappen über das Auto, und am Ende kommt ein XXL-Gebläse und macht alles trocken. Das ist das, was ich sehe, wenn ich einen Blick in die Waschanlage werfe, die sich unmittelbar hinter meinem Arbeitsort befindet. Interessant ist das nicht. Dafür aber das, was vor und nach der Reinigung um das Gebäude herum geschieht. Egal ob Schneefall, Kälte oder Regen: Laufe ich dort vorbei, wo die glänzenden Autos ausgestossen werden, riecht es immer, wirklich immer, nach Sommer. Es ist kein wohlriechender Duft, sondern eher so, wie es in einem Hitzesommer im Hafen von Odessa oder Marseille riecht: ein bisschen muffig, ein bisschen frisch, jederzeit stickig.