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«Die Besucher üben mit der Pfarrerin Elf-Meter-Schiessen»

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Freitag, 11. November 2022

Übersetzung von Auszügen aus der Arbeitshilfe «Macht hoch die Tür, die Tooor macht weit – Die Fussball-WM in Katar in der Adventszeit 2022», Kapitel «Ideen für die Gemeindearbeit», herausgegeben von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau.

Die Fussball-WM in Katar, mitten in der Adventszeit, braucht Fingerspitzen­gefühl. Damit Kirche für leidenschaft­liche Fans nicht zur Spielverderberin wird … und zugleich die berechtigten Anfragen an die Menschenrechtssitu­a­tion am Austragungsort Gehör finden. Passt das zusammen: Begeisterung und Bestürzung? Die Gestaltungsideen wollen anregen, beidem Raum zu geben – und die unterschiedlichen Perspektiven dieser WM aufzunehmen.

Alle vier Jahre findet die Fussball-Welt-Meisterschaft von den Männern statt.

Die Abkürzung für Fussball-Welt-Meisterschaft ist: Fussball-WM.

An der Fussball-WM spielen die besten National-Mannschaften.

In diesem Jahr findet die Fussball-WM in dem Land Katar statt.

Katar ist ein arabisches Land.

Es liegt am Golf von Persien.

Viele Menschen finden Fussball toll.

Sie freuen sich auf die Spiele in dem Land Katar.

Andere Menschen finden das aber gar nicht gut.

Sie sagen: In dem Land Katar sind viele Menschen nicht frei.

Zum Beispiel haben Frauen weniger Rechte als Männer.

Und Arbeiter werden schlecht behandelt.

Diese Menschen finden:
Die Fussball-WM sollte nicht in dem Land Katar stattfinden.

Darum wollen sie auch keine Spiele anschauen.

Und wie geht die Kirche mit der Fussball-WM um?

Das ist schwer für die Kirche.

Die Kirche möchte nämlich für alle Menschen da sein.

Für die Fussball-Freunde.

Aber auch für die anderen Menschen.

Die keine Fussball-WM in dem Land Katar wollen.

Darum will die Kirche für beide Gruppen von Menschen etwas tun.

Die Kirche will mit den Fussball-Freunden feiern.

Sie möchte aber auch zeigen:
In dem Land Katar ist nicht alles ok.

Vielen Menschen geht es dort schlecht.

Und wie geht das zusammen?

Dazu hat die Kirche ein paar Ideen.

Dekoration: «Das Auge spielt mit»

Dass es in den Gottesdiensten im Advent um die WM gehen soll, darf auch sicht­bar werden. Sei es durch ein kleines Tor im Altarraum, durch in der Kirche ver­teilte Fussbälle, einen überdimensionalen Spielplan im Eingangsbereich oder die Einladung, zu einem bestimmten Gottesdienst im Trikot zu kommen. Als bewusster Bruch kann (dazu) aber auch ein Transparent aufgehängt werden: «Entschädigung für die ausgebeuteten Arbeiter:innen!».

Im Gottes-Dienst darf man ruhig merken:
Jetzt ist Fussball-WM.

Dazu gibt es viele verschiedene Ideen.

Zum Beispiel können die Pfarrer in der Kirche ein Fussball-Tor aufstellen.

Oder sie verteilen überall Fussbälle.

Beim Eingang können die Pfarrer den Spiel-Plan aufhängen.

Auf dem Spiel-Plan sehen die Besucher zum Beispiel:

Heute spielt das Land Frankreich gegen das Land Tunesien.

Oder: Die Schweiz ist im Viertel-Final nicht mehr dabei.

Die Pfarrer können die Menschen auch bitten:

Kommt zum nächsten Gottes-Dienst im Fussball-Trikot!

Trikot ist die Kleidung von den Fussballern.

Das spricht man aus: Triko.

Die Pfarrer müssen aber auch zeigen:

Im Land Katar haben nicht alle Menschen die gleichen Rechte.

Den Arbeitern im Land Katar geht es besonders schlecht.

Die Pfarrer können deshalb auf eine Fahne schreiben:

«Wir fordern mehr Geld für die Arbeiter in dem Land Katar!»

Anregung 1: «Jeder Schuss ein Treffer!»

Eine Torwand vor der Kirche nimmt die Menschen sofort mit ins Thema «Fuss­ball» hinein. Alternativ könnte die Herausforderung darin bestehen, die Pfarrerin oder den Pfarrer (als Keeper:in) in einem kleinen Tor vom Elfmeter­punkt aus zu überwinden. Auch die beliebten «Lebensgrossen Tischkicker» sind im Advent gut zu bekommen. Und mit einem Ball einen Trainingsparcours zu durchspielen, haben viele ebenfalls noch nicht gemacht.

Eine Tor-Wand vor der Kirche ist auch eine tolle Idee.

Eine Tor-Wand ist eine Wand mit Löchern.

Die Besucher sollen den Ball in die Löcher schiessen.

Das ist ziemlich schwer.

Oder die Besucher üben mit der Pfarrerin Elf-Meter-Schiessen.

Das Tor sollte aber nicht zu gross sein.

Tisch-Fussball mit echten Menschen macht auch viel Spass.

Dabei werden die Spieler an Stangen festgebunden.

So wie beim Spiel «Tisch-Kicken».

Zwei Mannschaften spielen gegeneinander.

Die Menschen wollen aber auch Neues probieren.

Zum Beispiel den Ball um die Kirchen-Bänke spielen.

Das hat sicher noch keiner gemacht.

Anregung 4 : «Die WM sind wir!»

Wenn das Wetter mitspielt, könnte eine Gemeinde bzw. eine Region auch selbst ein eigenes kleines (Gegen-)Turnier organisieren: «Pfarrer:innen gegen Jugendgruppen», «Gemeinde gegen Gemeinde», «Ehrenamtliche gegen Hauptamtliche» u.v.m. Oder wie wäre es mit einem Spiel «Nikoläuse gegen Engel» (in Kostümen)? So ein Turnier wäre perfekt, um in einer Andacht zu Beginn deutlich zu machen: «Wir lassen uns die Freude am Fussball nicht von Fehlentscheidungen einiger Funktionäre kaputt machen.» Nachher gibt’s Wintergrillen.

Die Kirch-Gemeinden können auch ein eigenes Turnier durchführen.

Zum Beispiel Pfarrer gegen Jugendliche.

Oder zwei Kirch-Gemeinden gegeneinander.

Verkleidet macht Fussball auch viel Spass.

Dann können zum Beispiel Engel gegen Nikoläuse spielen.

Das passt gut zur Jahreszeit.

Das Wetter muss aber schön sein.

Sonst haben die Leute keine Lust dazu.

Und was ist mit dem Land Katar?

Dazu kann die Pfarrerin vor dem Turnier etwas sagen.

Die Pfarrerin kann erklären:

«Der Fussball-Verband hat die WM an das Land Katar vergeben.

Das war ein Fehler.

Aber wir lassen uns den Spass am Fussball nicht kaputt machen!»

Nachher gibt es Essen vom Grill.

  • Nº 10/2022

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