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Während Adam und Eva noch das steinige Feld beackerten, verhandeln die jungen Frauen und Männer von heute selbstbewusst über Teilzeitarbeit und Homeoffice. Das ist ein gewaltiger Schritt in einer Kultur, die die protestantische Arbeitsethik tief verinnerlicht hat. Immerhin hatten die Reformatoren erkannt, dass es in einem Leben nicht nur Fron zur Sündenabtragung geben kann, sondern dass es auch des Trostes und der Hoffnung auf eine Sinnerfüllung im Diesseits bedarf. So verwandelten sie die biblische Strafe für unseren Missgriff im Garten Eden in einen Leistungsanreiz: Belohnt werden sollten jene, die rechtschaffen und bescheiden ihr Tagwerk verrichten, ohne zu murren. Fleiss galt mehr als Klugheit, Disziplin und Effizienz.
Bis heute organisiert sich das Leben vieler Menschen um die Arbeit herum, Freizeit dient vor allem der Wiederherstellung der Arbeitskraft. Gerade bei den älteren Generationen meldet sich das schlechte Gewissen, wenn sie dem eigenen Arbeitsethos nicht gerecht werden, der noch in Hierarchien denkt. Schnell fühlt man sich als Tagedieb, wenn man lieber auf der faulen Haut liegt, statt die eigne Haut zu Markte zu tragen.
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