Herr Blume, Sie glauben, dass in allen Menschen eine Veranlagung steckt, religiös zu sein, und bezeichnen uns deshalb sogar als Homo religiosus. Wie kommen Sie darauf?
Wir Wissenschaftler gehen heute davon aus, dass in uns Menschen eine einfache kognitive Grundlage steckt. Wir nennen sie eine Überwahrnehmung von Wesenhaftigkeit. Das heisst, Menschen erkennen in jeder gebogenen Linie und zwei Punkten ein Gesicht. Diesem Wesen ordnen wir automatisch zu, ob es uns anlächelt oder grimmig ansieht. Das System funktioniert schon bei kleinen Kindern. Im Zweifelsfall wird jedes komplexe Nervensystem immer dazu tendieren, etwas für belebt zu halten.
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