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Bilder: Pascal Mora
Freitag, 30. Juni 2023

Herr Bendel, Sie bauen an der Fachhochschule Nordwestschweiz Chatbots, Sprachassistenten oder Prototypen von Haushaltsrobotern. Was ist Ihr aktuelles Projekt?

Wir haben seit Februar einen Rätoromanisch-Chatbot auf der Basis von GPT-3 entwickelt, dem Sprachmodell, das hinter Chat-GPT steckt. Vor kurzem haben wir auf GPT-4 gewechselt. Der Bot lernt gerade Vallader, eines der fünf Idiome des Rätoromanischen. Er kann auch sprechen, damit er Kinder beim Lernen von Vallader bestmöglich unterstützen kann. So wollen wir einen Beitrag leisten, diese bedrohte Sprache zu bewahren.

Auf welche Schwierigkeiten stossen Sie dabei?

Um unseren Chatbot zu trainieren, brauchen wir geschriebene Texte auf Vallader. Das ist eine Herausforderung: Es gibt wenig Auswahl. Jeden Satz, den wir bekommen können, stecken wir in das Programm. Zum Glück hat man uns ein paar Kinderbücher zur Verfügung gestellt.

Wenn die KI Rätoromanisch lernen kann, was kann sie noch?

Sie kann alles lernen, von dem es möglichst viele schriftliche Quellen gibt. GPT-3 und auch der Vorgänger GPT-2 haben über Jahre riesige Textmengen ausgewertet und dadurch ein Alltagsund Weltwissen entwickelt. Schon heute kann ich mich mit einem Chatbot ganz normal unterhalten. Doch die Programme lassen sich noch weiter ausbilden: Sie können Bilder und Klänge erkennen und selbst herstellen. Man kann in die Modelle im Prinzip auch Geruchsdaten packen, damit Sicherheitsroboter Rauch oder Gasgeruch wahrnehmen können. Sie sehen: Die Fähigkeiten der KI vergrössern sich enorm. Es gibt kein Halten mehr.

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