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Bilder: Andrea Rompa
Freitag, 19. Oktober 2018

Herr Pyka, Sie sind Mitte dreissig, ein junger Pfarrer, und betreuen eine relativ alte Gemeinde. Wie geht das?

Zwischen mir und ihr liegt eine Puffergeneration, da bildet sich eine Art Enkeleffekt heraus. Das hilft mir. Ich bin sehr dankbar für das, was ich von den Senioren gelernt habe und immer noch lerne.

Und das wäre?

Gelassenheit zu üben. Die besitze ich nämlich noch nicht. Ich bewundere, wenn mir eine alte Dame sagt: «Was heute an Schrecklichem geschieht, haben wir fast alles erlebt. Unsere Rente ist sicher. Eigentlich sind wir die Richtigen, um etwas Neues auszuprobieren.»

Und dazu gehört, dass sich in Ihrer Gemeinde betagte Damen und Herren für eine Fotoausstellung ihrer Kleidung entledigen, um sich nackt vor der Kamera zu inszenieren? Wie kam es dazu?

Ich habe vor drei Jahren bei einer Hanauer Kollegin Ausstellungsfotos mit Körperdetails alter Menschen gesehen. Diese Bilder haben mich so bewegt, dass ich begann, über das Alter und seine eigene Ästhetik ganz neu nachzudenken. So ein Projekt, dachte ich mir, wäre auch für unsere Gemeinde etwas. Ich ging damit zur Leiterin unseres Seniorentreffs. Anette Horn kannte die geeignete Fotografin, die die Vertrauensbasis für so ein heikles Projekt mit vielen Gesprächen und noch mehr Zuhören schuf. Ich sorgte für den theologischen Rahmen.

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