Proust

Frage des Anstosses

Keine Rubrik im bref Magazin hat so stark polarisiert wie der Fragebogen des französischen Schriftstellers Marcel Proust. Für am meisten Empörung sorgte aber ausgerechnet eine Frage, die gar nicht von Proust stammt, sondern von der Redaktion eingefügt wurde. Hier können Sie nochmals alle neunzig Antworten nachlesen auf die Frage: «Glauben Sie, Gott ist eine Erfindung des Menschen?»
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Text: Redaktion
Freitag, 15. Mai 2020

Für am meisten Empörung sorgte aber ausgerechnet eine Frage, die gar nicht von Proust stammt, sondern von der Redaktion eingefügt wurde. Hier können Sie nochmals alle neunzig Antworten nachlesen auf die Frage:

«Glauben Sie, Gott ist eine Erfindung des Menschen?»

 

«Ich möchte lieber daran glauben, dass Gott den Menschen erfunden hat.»
Walter Andreas Müller, 70, Schauspieler, in bref 1/2016«Ja, eines betrunkenen, gutherzigen Menschen.»
Güzin Kar, 44, Autorin, Regisseurin und Kolumnistin, in bref 2/2016«Ach, wahrscheinlich ist das ja eine wechselseitige Geschichte, die sich mit der Zeit hochgeschaukelt hat.»
Peter Schneider, 58, Psychoanalytiker und Autor, in bref 3/2016«Wahrscheinlich, aber eine der besseren.»
Adriana Altaras, 55, Regisseurin und Schauspielerin, in bref 4/2016«Gott ist für mich Realität.»
Cynthia Wolfensberger, 55, Chirurgin, in bref 5/2016

«Wenn man sich die zahlreichen Patentinhaber und ihre Deutungen vor Augen führt: Ja.»
Mike Müller, 52, Schauspieler und Autor, in bref 6/2016

«Der rächende und strafende ganz bestimmt. Auch derjenige, der permanent gepriesen werden will. Beim wirklichen Gott kann man es nicht wissen.»
Charles Lewinsky, 70, Schriftsteller, in bref 7/2016

«Gott ist vielleicht die bewundernswerte Einbildung seiner selbst und der Mensch eine Erfindung des Menschen.»
Jürg Halter, 35, Schriftsteller und Künstler, in bref 9/2016

«Wer das glauben will, erlaubt es sich.»
Nora Gomringer, 36, Schriftstellerin, in bref 10/2016

«Ich glaube nicht.»
Nemo Mettler, 16, Rapper und Schüler, in bref 11/2016

«Wer ist Gott? Kann man das essen?»
Dominic Deville, 40, Unterhalter, in bref 12/2016

«Wahrscheinlich. Aber vielleicht auch nicht?»
Nathalie Wappler, 48, Journalistin, in bref 13/2016

«Nein. Denn das Menschsein und die Gottesidee sind voneinander nicht abzulösen. Und das Menschsein ist eben keine ‹Erfindung des Menschen›.»
Georg Kohler, 71, Philosoph, in bref 14/2016

«Ja, Gott sei Dank.»
Laura de Weck, 35, Autorin und Schauspielerin, in bref 15/2016

«Schopenhauer schrieb einmal: ‹Das Schicksal teilt die Karten aus. Wir spielen.› Und Gott ist der Joker in diesem Kartenspiel. Also ich fürchte: Ja, Erfindung.»
Constantin Seibt, 50, Reporter, in bref 16/2016

«Ich habe schon lange nicht mehr ‹Gott› gesagt oder gedacht. Aber ich glaube, dass immer etwas Grosses herum ist und wir ein Teil davon sind. Und ständig Schwingungen, die wir in den guten Momenten wahrnehmen und kurz auf ihnen reiten können. Das passiert mir recht selten. Es sind verrückte Momente.»
Manuel Stahlberger, 42, Liedermacher und Zeichner, in bref 17/2016

«Das weiss ich nicht und es ist mir auch egal. Solange andere Menschen nicht gestört werden, soll jeder und jede glauben, was er oder sie will.»
Monika Bütler, 54, Professorin, in bref 18/2016

«Ich glaube, dass ich das glaube.»
Nadja Küchenmeister, 35, Schriftstellerin, in bref 19/2016

«Ich glaube das Gegenteil: der Mensch ist eine Erfindung Gottes.»
Gerhard Pfister, 53, Nationalrat und CVP-Präsident, in bref 20/2016

«Ich glaube es nicht nur, ich weiss es.»
Robert Kolinsky, 46, Pianist und Regisseur, in bref 21/2016

«Ja und nein. Gottesbilder sind menschliche Erfindungen; aber ein Geheimnis bleibt, für das die Bezeichnung ‹Gott› nur ein ausgebleichtes Etikett ist. Auf das Etikett kann ich verzichten, auf das Geheimnis nicht.»
Lorenz Marti, 64, Autor und Publizist, in bref 22/2016

«Es wäre ihm zu wünschen.»
Achim Parterre, 46, Schriftsteller, in bref 23/2016

«Gott ist alles, was ist. Also nein und ja.»
Rachel Harnisch, 43, Sopranistin, in bref 24/2016

«Ja, das scheint mir plausibel. Ich glaube allerdings auch, die Menschenrechte sind eine Erfindung des Menschen. Trotzdem brauchen wir sie.»
Yves Bossart, 33, Moderator, in bref 1/2017
«Das Wort ‹Gott› ist eine Erfindung der menschlichen Sprache, um dieses «Etwas» zu benennen. Ich bin gläubig, ohne das rational erklären zu können. Es gibt etwas, das unabhängig vom Menschen existiert.»
Lauriane Sallin, 23, Miss Schweiz, in bref 3/2017
«Gott ist eine Hilfskonstruktion; wie der Punkt, in dem die Geraden sich schneiden.»
Christoph Geiser, 68, Schriftsteller, in bref 4/2017

«Der Mensch ist eine Erfindung. Sie hingegen ist überall und in allem.»
Regula Stämpfli, 49, Politologin, in bref 5/2017

«Ist das nicht umgekehrt?»
Arthur Honegger, 38, Journalist, in bref 6/2017

«Ein intelligentes Tier hätte es wahrscheinlich auch hingekriegt. Zum Beispiel ein Delfin.»
Stefanie Grob, 41, Autorin, in bref 7/2017

«Ich glaube, dass Gott die Menschen dazu gemacht hat, Ihn erfinden zu müssen.»
Amira Hafner-Al Jabaji, 45, Publizistin, in bref 8/2017

«Beim Geschwätz vieler Fanatiker über ihren Gott manchmal schon.»
Esther Girsberger, 56, Unternehmerin, Publizistin, Moderatorin, in bref 9/2017

«Gott hat sich selbst erfunden.»
Evelyne Binsack, 50, Bergsteigerin, in bref 10/2017

«Ja.»
Patti Basler, 33, Slam-Poetin, in bref 11/2017

«Ich glaube nicht, ich vermute es. Es leuchtet mir ein, dass der Mensch im Wissen um seine begrenzte Lebenszeit eine über ihn hinausweisende Macht benennen möchte, die ihm Geborgenheit und Sinn ermöglicht.»
Hanspeter Müller-Drossaart, 62, Schauspieler, in bref 13/2017

«Ja, immerhin eine nützliche Erfindung.»
Ellen Ringier, 65, Herausgeberin von Fritz+Fränzi, in bref 14/2017

«Ja sicher, was denn sonst?»
Claude Longchamp, 60, Politikwissenschaftler, in bref 15/2017

«Gott hat es nicht nötig, von Menschen erfunden zu werden.»
Julia Onken, 75, Autorin, in bref 16/2017

«Von wem denn sonst?»
Lisa Catena, 37, Komikerin, in bref 17/2017

«Es gibt vieles, das wir weder wissen noch erklären können. Ob man dem Gott sagt, sei jedem selber überlassen.»
Jaël Malli, 38, Sängerin, in bref 18/2017

«Ja, und es ist nicht die schlechteste Erfindung. Sie trägt dazu bei, Bösewichten das Fürchten zu lehren.»
Beatrice Müller, 56, Kommunikationsexpertin, in bref 19/2017

«Nein.»
Dominique Gisin, 32, Ex-Skirennfahrerin, in bref 20/2017

«Ja, aber es gibt sowas wie ‹göttliche Momente› und ‹sakrale Landschaften›. Darum haben wir in der kalifornischen Wüste die Asche meiner Frau verstreut.»
Tom Kummer, 56, Schriftsteller und Künstler, in bref 21/2017

«Nein.»
Jean Ziegler, 83, Soziologe und Autor, in bref 22/2017

«Jein.»
Klaus Stöhlker, 76, PR-Berater, in bref 1/2018 

«Jein. Die Figur als solche schon, aber ich glaube fest, dass es einen Spiritus gibt, der mehr ist, als wir Menschen sehen.»
Dania Schiftan, 36, Psychologin und Sexualtherapeutin, in bref 2/2018
«Ich glaube nicht, dass wir gebastelt wurden. Dafür bin ich zu sehr Realistin. Aber der Glaube gibt den Menschen Kraft und Mut in schweren Stunden.»
Isabella Schmid, 46, Schauspielerin, in bref 3/2018
«Ja, aber gar keine so schlechte.»
Katja Früh, 64, Autorin und Regisseurin, in bref 4/2018
«Ich glaube, dass die These, Gott sei eine Erfindung des Menschen, eine Erfindung des Menschen ist.»
Jörg Scheller, 38, Kunstwissenschaftler, in bref 5/2018
«Eventuell.»
David Bosshart, 58, Philosoph, in bref 6/2018

«Das Göttliche sprich Einzigartige ist jedem Lebewesen inne.»
Maya Graf, 56, Politikerin, in bref 7/2018

«Nein.»
Hans Leutenegger, 78, Unternehmer, in bref 8/2018

«Jawohl.»
Michelle Steinbeck, 27, Autorin, in bref 9/2018

«Nein, der Mensch ist eine Erfindung von Gott.»
Karin Bertschi, 28, Unternehmerin, in bref 10/2018

«Die Definition, wer oder was Gott ist, ganz bestimmt.»
Stefan Büsser, 33, Comedian und Moderator, in bref 11/2018

«Das Wort ‹Gott› – ja.»
Christian Seiler, 64, Schauspieler und Theaterregisseur, in bref 12/2018

«Jeder soll selber bestimmen, an was und unter welchem Namen er glaubt.»
Nina Burri, 40, Kontorsionistin, in bref 13/2018

«Joker.»
Fredy Knie jun., 72, Zirkusdirektor, in bref 14/2018

«Ja. Es ist mir aber bewusst, dass wir das nie herausfinden können und ich vielleicht falschliege. Wichtiger ist aber ohnehin, dass alle Menschen glauben dürfen, was sie wollen.»
Tamara Funiciello, 28, Juso-Präsidentin, in bref 15/2018

«Nein, der Mensch ist eine wunderbare Erfindung von Gott.»
Marianne Streiff, 61, Politikerin, in bref 16/2018

«Absolut, ein Gott würde sicher nicht drei parallele Religionen schaffen, deren Anhänger sich gegenseitig die Köpfe einschlagen.»
Beda Stadler, 68, Immunologe, in bref 17/2018

«Ja, der Mensch brauchte dringend noch einen Grund mehr, andere auszugrenzen und sich über sie zu stellen.»
Peach Weber, 66, Komiker, in bref 18/201

«Ja.»
Jacqueline Badran, 56, Politikerin, in bref 19/2018

«Das Universum ist Grund genug für die Existenz eines Schöpfers.»
Margrit Stamm, 68, Erziehungswissenschaftlerin, in bref 20/2018

«Ja. Aber mein Motto lautet ‹Denken und denken lassen›.»
Ancillo Canepa, 65, FCZ-Präsident, in bref 21/2018

«Gott ist nicht eine Erfindung, sondern eine Wahrnehmung der Menschen.»
Daniel Bloch, 55, Schokoladenunternehmer, in bref 22/2018

«Ja. Durchaus eine okaye Erfindung.»
King Pepe, 42, Entertainer, in bref 2/2019

«Nein. Die Natur ist ein Wunder, und sie könnte kein Mensch erschaffen.»
Nadja Schildknecht, 45, Kodirektorin Zurich Film Festival, in bref 3/2019

«Wenn Sie das Wort meinen, ja. Sonst sicher nein.»
Sepp Trütsch, 69, Ländlerkönig, in bref 4/2019

«Ja.»
Georges T. Roos, 55, Zukunftsforscher, in bref 5/2019

«Nein.»
Christine Häsler, 56, Regierungsrätin Kanton Bern, in bref 6/2019

«Bei dieser Frage muss ich mich enthalten. Denn jeder darf die Phantasien, die ihm helfen, selber formen. Darum überlasse ich diese Frage den Gläubigen.»

Meta Hiltebrand, 36, Gastronomin und TV-Köchin, in bref 7/2019

«Umgekehrt: der Mensch ist eine Erfindung Gottes.»
Giuseppe Gracia, 51, Mediensprecher und Publizist, in bref 8/2019

«Ja, definitiv.»
Kurt Aeschbacher, 70, Moderator, in bref 9/2019

«Das glaube ich nicht, da bin ich sicher.»
Cédric Wermuth, 33, Nationalrat, in bref 10/2019

«Gott ist Liebe. Und die Liebe existiert.»
Patricia Boser, 51, Moderatorin, in bref 11/2019

«Ich glaube an Gott, aber ich habe Mühe mit vielen Interpretationen, die im Lauf der Jahrhunderte ‹Gottes Willen› zugeschrieben wurden.»
Ruedi Lüthy, 78, Arzt, in bref 12/2019

«Ich glaube nicht an Gott, sondern an die universelle Energie.Wir alle bestehen aus Sternenstaub.»
Milo Moiré, 36, Performancekünstlerin, in bref 13/2019

«Ich bin Religionen stets mit Skepsis begegnet und halte sie für ein Gedankenkonstrukt.»
Milan Prenosil, 57, Präsidentdes Verwaltungsrats der Confiserie Sprüngli, in bref 14/2019

«Ja, vor allem jener Gott, den wir als ‹Unser Vater, der du bist im Himmel› ansprechen. Doch gibt es die phänomenalen Kräfte, welche die Schöpfung des Universums und des Lebens bewirken. Die kann unser Vorstellungsvermögen nicht erfassen.»
Jacqueline Burckhardt, 71, Kunsthistorikerin, in bref 15/2019

«Umgekehrt: Der Mensch wurde von Gott erschaffen.»
Barbara Schmid-Federer, 53, Präsidentin Schweizerisches Rotes Kreuz Kanton Zürich, in bref 16/2019

«Klar, aber das ist das Internet auch.»
Lou Limacher alias Gossipa, 33, Drag-Queen, in bref 17/2019

«Ich weiss es nicht.»
Bernd Schildger, 63, Tierparkdirektor, in bref 18/2019

«Von wem sonst? Die Bilder von ihm ‹menscheln› extrem. Die Absicht auf Macht ist immer spürbar.»
Gardi Hutter, 66, Clownin, in bref 19/2019

«Diese Frage ist nicht beantwortbar. Diejenigen, die glauben, glauben zu wissen, und diejenigen, die wissen, wissen, dass sie nur glauben. (Friedrich Dürrenmatt).»
Nik Bärtsch, 48, Pianist, in bref 20/2019

«Habe ich einen Joker? Okay, Joker.»
Urs Kliby, 68, Bauchredner, in bref 21/2019

«Ja.»
Tamara Wernli, 47, Kolumnistin und Videobloggerin, in bref 1/2020

«Vermutlich ist das so, aber als Agnostikerin weiss ich es letztlich nicht sicher.»
Evi Allemann, 41, Regierungsrätin, in bref 2/2020

«Ich glaube, Gott ist die personifizierte Gemeinschaft – also jein.»
Tommy Vercetti, 38, Rapper, in bref 3/2020

«Eher wohl ein Wunschgedanke.»
Monika Schärer, 51, Moderatorin, in bref 4/2020

«Für mich ist Gott eine Kraft, unergründlich, aber da.»
Steffi Buchli, 41, Moderatorin, in bref 5/2020 

  • N° 7/2020

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