Überschätzt – Unterschätzt

Die Botschaft

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Freitag, 17. Mai 2024

Rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche werden wir mit Nachrichten überschwemmt. Auch wir tragen mit unserem Verhalten dazu bei, dass die Informationsflut anschwillt. Dabei wird es immer schwerer, Fake-News zu entlarven. Täuschend echt wirken gezielte Falschmeldungen, Bilder, Videoclips. China und Russland beschäftigen ganze Kohorten, um die Wirklichkeit zu verzerren und demokratische Systeme zu unterminieren.

Doch auch Leute wie Donald Trumps einstige Beraterin Kellyanne Conway sprechen ganz ungeniert von sogenannten alternativen Fakten. Diese stünden dann halt gleichberechtigt neben den wahren Tatsachen. So what?

Worauf sollen wir überhaupt noch vertrauen? Ob eine Botschaft Gehör findet, ist letztlich eine Frage des Glauben-wollens. Wer sagt was, wie und wo mit welchen Absichten?

Für die Kirche sind das zentrale Fragen. Schliesslich gründet ihre Existenz allein auf dem christlichen Glauben. Sie hat ihn immerfort zu verkündigen. Und da reicht es heutzutage nicht mehr, auf die Bibel zu pochen und zu sagen: «Die Botschaft ist glaubhaft und wahr, weil es so geschrieben steht. Und basta.»

Gerade junge Menschen dürften mit einer antiquierten biblischen Sprache kaum noch zu erreichen sein. Dass die Botschaft von einem Engel, einer himmlischen Stimme oder gar von Jesus direkt kommen soll, macht den Faktencheck auch nicht gerade leichter.

«Sollen wir Seelsorger uns nun auch noch wie Influencer im Netz aufführen, deren Erfolg sich an der Zahl ihrer Follower bemisst?» fragte neulich skeptisch ein Pfarrer in einer Gesprächsdebatte über Kirche im Netz. Eine junge Vikarin hielt dagegen: «Ohne Follower wäre Jesus auch schlecht dagestanden.» Doch sei es ihm dabei nicht um sich selbst gegangen oder darum, etwas zu verkaufen. «Ihm ging es um seine Botschaft, dass das Leben den Tod im Glauben überwinden kann.»

Und genau das unterscheidet die christliche Botschaft von derjenigen heutiger Influencerinnen und Despoten, egal ob sie nun in Moskau sitzen oder in Washington. Jesus sagt: «Mein Reich ist nicht von dieser Welt.» Das erschwert den repressiven Zugriff. Die frohe Botschaft, die Heil verkündet, ist revolutionärer Sprengstoff, da sie sich irdischen Massstäben entzieht. Sie verändert den Menschen, dessen Sicht auf sich selbst und auf die Welt.

In diesem Feuer steckt die Kraft, die den Glauben immer wieder neu entfacht. Die frohe Botschaft bildet den Glutkern, um den sich Christen immer versammeln. Hüten wir dieses Feuer.

  • «Mayday, Mayday!»

    N° 4/2024

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