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Freitag, 18. März 2022

Die Fotografin hat die Aufnahme sehr nüchtern beschrieben. «Freiwillige erhalten Waffen und Training in einem Depot der ukrainischen Territorialverteidigung in Kiew, Ukraine, am Samstag, 26. Februar 2022.» Die in Istanbul ansässige Amerikanerin Erin Trieb hat das Bild am dritten Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine gemacht. Jede noch so profane Momentaufnahme weist in der existenziellen Situation, in der sie entsteht, über das hinaus, was auf ihr zu sehen ist. Das Foto wird unweigerlich zum Symbolbild, das uns in die Pflicht nimmt, wenn wir aus sicherer Entfernung auf das Geschehen blicken. Hier sieht man nun vier ältere Menschen, die sich entschlossen haben, ihr Land, und damit auch unsere westlichen Werte, mit ihrem Leben zu verteidigen.

Kein Hauch von Heroismus durchströmt dieses Bild, es sendet eher eine melancholische als eine martialische Botschaft. Vielleicht ist es deshalb so ergreifend. Schweigend setzen sich diese tapferen Vier mit der Handhabung der ihnen zugeteilten Schnellfeuergewehre auseinander, in deren Bedienung sie ein paar Tage zuvor vermutlich noch keine Übung hatten. Sie wirken nicht so, als wäre Kämpfen ihr Metier.

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